Gute Freund*innen verstehen und unterstützen dich!

Wie sage ich es meinen Freund*innen?

Dein*e Ärzt*in hat dir nun gesagt, dass du Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa hast. Vielleicht fragst du dich jetzt, ob du das deinen Freund*innen erzählen sollst oder nicht. Du hast vielleicht auch Angst, dass sie dich nicht mehr mögen, wenn sie hören, dass du krank bist. Wichtig ist, dass du herausfindest, wer deine Freund*innen und wer „nur” deine Bekannten sind. Bei Bekannten muss es nicht jeder wissen, die Freund*innen dagegen sollten schon Bescheid wissen, oder findest du nicht? Wichtig ist auch, dass erst einmal du selbst deine Krankheit akzeptierst und mit ihr umzugehen weißt. Denn wenn du das kannst, können deine Freund*innen das auch. Zeig deinen Freund*innen, dass sie genauso „normal” mit dir umgehen können wie bisher. Das nimmt ihnen die Unsicherheit gegenüber der neuen und veränderten Situation. Wenn es dir peinlich ist, über deine Krankheit und die damit verbundenen Probleme zu reden, so erwähne sie gelegentlich und beiläufig und warte die Reaktion der anderen ab. Gehen sie auf deine Krankheit ein und wollen mehr darüber wissen, so rede mit ihnen darüber.

Vertraue deinen Freund*innen!

Gute Freund*innen verstehen und unterstützen dich. Sie trösten dich in Zeiten, in denen es dir nicht so gut geht und lassen dich nicht mit deinen Problemen allein. Vor allem verkrieche dich nicht. Genieße die Zeit, in der es dir gut geht, mit deinen Freund*innen, aber gönne dir auch etwas mehr Ruhe und Schlaf, wenn es dir schlecht geht. Freund*innen werden es sicherlich verstehen, wenn du nicht immer Zeit für sie hast, sondern etwas mehr Zeit für dich brauchst, vor allem in den akuten Phasen deiner Krankheit oder etwa in Zeiten unmittelbar nach einer solchen Phase, in der du in der Schule Versäumtes nachholen musst. Pflege gemeinsame Hobbys mit deinen Freund*innen und versuche den Kontakt zu guten Freund*innen nicht zu verlieren.

Bist du schon 18? Vielleicht kommen dir folgende Situationen aus dem Alltag bekannt vor:

Die Person an der Kinokasse will deinen Ausweis sehen. Die Verkäuferin an der Theke will dir keine Knaller verkaufen, dafür will dir der Schlachter dauernd eine Scheibe Wurst „andrehen”. Außerdem fühlst du dich genervt, da deine Chefin dich dauernd mit "du" anredet. CED bringt viele Probleme mit sich. Wenn Durchfälle über einen längeren Zeitraum andauern, gehen dem Körper viel Flüssigkeit und wichtige Nahrungsbestandteile verloren und es kommt zu einer merklichen Gewichtsabnahme, vor allem bei Kindern, die noch „wachsen” müssen und Jugendlichen, deren Körper sich bis Anfang 20 ja noch aufbaut. Deswegen werden Kinder mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa oft nicht so groß wie andere, die gesund sind, da sich das körperliche Wachstum verzögert. Vielleicht ziehen dich auch einige Kinder in der Schule wegen deiner Körpergröße auf, obwohl du gar nichts dafür kannst, dass du so klein und so jung aussiehst. Wenn nötig, erzähle diesen Kindern von deiner Krankheit. Hören die Hänseleien dann immer noch nicht auf, vertraue dich einer Lehrer*in oder einer Freund*in an, mit dem du dich gut verstehst und bitte ihn, mit den betreffenden Eltern oder Personen zu reden. Halte deinen Ausweis immer griffbereit, damit du ihn, wenn nötig, vorzeigen kannst. Freue dich an dem verdutzten Gesicht der Person an der Kinokasse oder der Verkäuferin an der Theke, wenn sie sehen, dass du doch schon über 18 bist. Sieh das Ganze als eine Art Spiel und nimm es nicht so ernst. Deine Krankheit ist schon ernst genug.

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