Deine Familie ist der Hafen
» Als ich meine Mutter sah, weinte ich aus vollem Herzen, ich wollte gar nicht weinen, doch ich konnte es gar nicht zurückhalten. Und meine Mutter war wieder einmal für mich da, wie immer, wenn ich sie brauchte. « (K.)
Deine Familie kann in den akuten Phasen deiner Krankheit eine wichtige Rolle spielen. Sie können dich unterstützen und dir Halt geben. Stell dir folgendes Bild vor: Du bist ein Schiff auf dem Ozean, deine Familie ist der Hafen, in den du jederzeit einlaufen kannst. Du bist dort zu Hause. Natürlich ist deine Situation eine etwas andere: Du bist krank und hast vielleicht mehr mit Überbehütung zu kämpfen als manches andere gesunde Kind. Mach deshalb nicht den Fehler und versteck dich ein Leben lang in diesem Hafen der Überbehütung. Selbst wenn du krank bist, ist das dafür keine Rechtfertigung. Der Ozean, das ist das Leben, das du meistern musst. Vergiss über den Hafen nicht den Ozean. Umgekehrt gilt natürlich dasselbe: Kapsele dich nicht von deiner Familie ab! Du solltest deinen engeren Familienkreis (Eltern, Geschwister) nicht außen vor lassen, wenn du Probleme hast, insbesondere mit deiner Krankheit. Der Hafen „Familie” wird immer für dich da sein, auch wenn es dir manchmal so scheint, als gäbe es keinen Hafen, kein Verständnis für dich. Dieses Problem haben viele in deinem Alter mit ihren Eltern und manchmal auch Geschwistern. Rede mit deinen Freund*innen, anderen „Schiffen” darüber und du wirst sehen, ihnen geht es da oft nicht viel anders. Stell dir vor: Ein Schiff ohne einen Hafen zum Einlaufen?
Schreckliche Vorstellung, oder?
Gut, manchmal nervt es dich vielleicht, wenn du ständig „betuttelt” wirst, besonders vor Gleichaltrigen. Aber es hat auch seine Vorteile, oder? Versuche deine Eltern zu verstehen: Sie sorgen sich um dich und sie möchten, dass es dir so gut wie nur möglich geht.
» Viele Eltern machen eine Gratwanderung zwischen Mitleid und erforderlicher Konsequenz« (OT)
Manche Eltern machen sich auch Vorwürfe, dass sie indirekt deine Krankheit verursacht haben. Aber: Schuld hat niemand. Mach das dir und deinen Eltern immer wieder klar. Deine Eltern haben genauso wenig Schuld an deiner Krankheit wie du.Um Schuldgefühle auf beiden Seiten zu vermeiden und loszulassen, sind u.a. Informationen und Aufklärung sehr wichtig. Rede gemeinsam mit deinen Eltern mit „guten” Ärzt*innen über deine Krankheit und informiert euch. Hilfestellung hierbei leistet euch gerne die DCCV.